Kirschlorbeere sind pflegeleicht, immergrün und widerstandsfähig ✾
Kirschlorbeer, der dekorative Immergrüne
Prunus laurocerasus Etna | Kirschlorbeer Etna | buschiger Strauch | immergrün, Austrieb rötlich |
Prunus laurocerasus Herbergii | Lorbeerkirsche Herbergii | breit aufrecht bis kegelförmig | ausreichend frosthart |
Prunus laurocerasus Otto Luyken | Kirschlorbeer Otto Luyken | breitbuschig gedrungen | sehr frosthart |
Prunus laurocerasus Reynvaanii | Kirschlorbeer Reynvaanii | straff aufrecht | ausreichend frosthart |
Prunus laurocerasus Schipkaensis | Macrophylla Kirschlorbeer | locker, breit aufrecht | frosthart |
Prunus laur. Van Nes | Kirschlorbeer Van nes | breitbuschig lockeer | aufrecht frosthart |
Prunus laurocerasus Zabeliana | Kirschlorbeer Zabeliana | breit und sehr flach | gut frosthart |
Kirschlorbeer 'Etna' vor dem Austrieb |
Aus dem wilden Kirschlorbeer ist durch Selektion und Kreuzung eine große Sortenvielfalt entstanden. Diese verschiedensten Züchtungen unterscheiden sich in Wuchshöhe, Habitus und Belaubung und lassen sich somit auch abwechslungsreich, ob in Solitär- oder in Gruppenstellung, positionieren. Unzweifelhaft gibt diese robuste und ebenso kompakte Pflanzengruppe eine wunderschöne Kirschlorbeer-Hecke ab, die nicht nur sonnen- sondern genauso schattenverträglich auftritt und damit vielerorts seinen Platz finden und seine Funktion als zierender Sicht-, Wind- und Staubschutz im Garten ausüben kann.
Darüber hinaus lässt sich der Kirschlorbeer ausnehmend gut unter Bäumen anpflanzen oder als dekorativer Bodendecker und niedrige Einfassungspflanze halten. Ebenso prädestiniert ist der Kirschlorbeer als sogenannte Kulissenpflanze, die einen geschmackvollen Hintergrund für andere Blumenarangements bietet, als wirkungsvolles Formgehölz (Kugel- / Quaderschnitt) und als effektvoller Bestandteil von gemischten, frei wachsenden Sichtschutzrabatten.
Der Kirschlorbeer, bekannt und berüchtigt für sein glänzend grünes, lorbeerähnliches Blattwerk, welches beim Zerreiben nach Bittermandelöl duftet, wartet, je nach Witterungsbedingungen, zwischen April bis Juni, zusätzlich mit wohlriechenden, cremeweißen Kirschlorbeerblüten auf. Diese präsentieren sich in zusammengefasster, aufrechter Traubenformation.
Verwendung
Dank seiner tiefen Wurzelbildung und der hohen Widerstandsfähigkeit gegenüber Wurzeldruck lässt sich der Kirschlorbeer exzellent zur Unterpflanzung größerer Bäume verwenden und aufgrund seines genügsamen Charakters als wirkungsvolle Kübelpflanze sowie als dekorative Kulissenpflanze für weitere Pflanzenschönheiten aufstellen.
Der recht bescheidene Kirschlorbeer stellt keine besonderen Ansprüche an Standort und Boden sowie Umwelt und Umgebung.
Bis August entstehen daraus Trauben mit kleinen roten, im vollreifen Zustand schwarzen Steinfrüchten. Sie sind im rohen Zustand giftig. Die Samen enthalten Prunasin, ein Glykosid, aus dem sich während des Verdauungsvorgangs im Magen Blausäure bildet. Durch das Kochen werden die giftigen Substanzen jedoch zerstört und so lässt sich aus den Früchten unter anderem Gelee und Marmelade herstellen. In der Türkei werden die Früchte des Kirschlorbeers gesammelt, um sie ähnlich wie Rosinen, im trockenen Zustand zu verzehren. Das Öl des Kirschlorbeers findet in der Medizin Anwendung. Es wirkt entkrampfend und wird bei Asthma und Keuchhusten eingesetzt. In der Homöopathie verwendet man es bei Husten, Heiserkeit und Herzschwäche.
Schnitt & Pflege
Kirschlorbeer in der Baumschule |
Kirschlorbeer-Sorten weisen, abgesehen von kleinwüchsigen Arten, eine recht gute Wuchsfreudigkeit auf und bedürfen daher eines regelmäßigen Rückschnitts. Schneiden sollte man die Lorbeerkirsche schon früh im Jahr (etwa im März), damit die verletzten Blätter durch den Neuaustrieb schnell verdeckt werden und der Kirschlorbeer nicht viel von seiner Schönheit einbüßt.
Herkunft der Kirschlorbeere / Lorbeerkirsche
Man könnte fast meinen, dass der Kirschlorbeer in unseren Breiten beheimatet ist. Doch stammt diese weitgehend winterharte Pflanzenart tatsächlich aus Südwestasien und Osteuropa. Sein Namensursprung findet sich in der kirschartigen Steinfrucht (lat. cerasus = Kirsche) und dem lorbeerähnlichen Blattwerk (lat. laurus = Lorbeer) wieder. Der deutsche Name „Kirschlorbeer“ als Bezeichnung für „Prunus laurocerasus“ hat sich zwar eingebürgert, er ist aber irreführend. Denn hierbei es handelt sich bekanntlich nicht um eine Lorbeer-Art, sondern um eine immergrüne Verwandte der Kirschen und Pflaumen. Die Bezeichnung „Lorbeerkirsche“ wäre daher charakteristischer.