Obstgehölze - Pflanzanleitung

Wie pflanze ich einen Obstbaum richtig?
Die Vorbereitung der Pflanze - ohne die geht es nicht

Gehölze ohne Ballen/Container: 2 - 3 Stunden bis über die Wurzeln ins Wasser stellen.

Gehölze mit Ballen: Ballentuch kurz vor dem Pflanzen am Wurzelhals aufknoten.

Gehölze im Container: Container entfernen, Wurzelring und Wurzelfilz aufreißen.

Ein Wurzelschnitt - wo nötig
Bei Gehölzen - ohne Ballen / Container - abgeknickte, beschädigte oder gequetschte Wurzeln abschneiden. Alle stärkeren Wurzeln kurz vor dem Pflanzen frisch anschneiden, lange Wurzeln um etwas 1/3 einkürzen.

Standort und Pflanzenwahl
Der Standort ist bei der Wahl der Pflanze sehr wichtig. Alle Angaben wie z.B Lichtverhältnisse und Bodenart finden Sie bei der jeweiligen Pflanzenbeschreibung der Obstbäume und Beerensträucher auf unserer Website.

Wann kann ich pflanzen?
Hierbei ist entscheidend, ob wurzelnakte Pflanzen oder Gehölze im Topf gewählt wurden. Die Wurzelware kann nur im Frühjahr (je nach Witterung von Ende Februar bis Mitte Mai) und im Herbst (Ende September bis Mitte Dezember).

Die Topfware kann bis auf den Winter das ganze Jahr über gesetzt werden. Sollten Sie die Pflanzen nicht sofort einsetzen können, sollten die wurzelnakten Pflanzen an einem schattigen, kühlen Ort aufbewahrt werden. Wenn die Pflanzen länger als fünf Tage aufbewahrt werden sollen, müssen die Wurzeln eingeschlagen werden, d.h. sie werden komplett mit Erde bedeckt. Die Wurzeln sollten in ein feuchtes Tuch eingeschlagen werden. Die Topfware braucht nur feucht gehalten werden. Bei Frost werden die Töpfe mit Stroh, Tannenzweigen oder Ähnlichem umwickelt.

Die Bodenverbesserung - wichtig für den Start
Steine Schutt und Abfälle entfernen, Bodenaushub zerkleinern und mit Zuschlagstoffen vermischen. Verbesserungen sind möglichst durch ausgewogene Mengen von: gutem Gartenkompost, organischem Volldünger und Rinderhumus. Bei kalkliebenden Pflanzen zusätzlich Gartenkalk einmischen.

Die Bodenverdichtung - schädlich für ein zügiges Wachstum
Der Boden darf nicht verdichtet sein. Das verhindert den natürlichen Wasserstransport innerhalb des Erdreiches. Überschüssiges Oberflächenwasser staut sich im Wurzelbereich und löst hier Fäulnis aus. Bei Trockenheit ist es der Pflanze nicht möglich, sich ausreichend mit Wasser aus dem Untergrund zu versorgen. Auf größeren Flächen und auf Baugrundstücken empfiehlt sich eine intensive maschinelle Bodenlockerung mit einem Bodenmeißel, kleinere Bodenverdichtungen lassen sich per Hand durch tiefes Graben (mindestens 2 Spaten tief) entfernen.

Alle Obstgehölze verlangen einen guten, nährstoffhaltigen und tiefgründigen Boden, der ausreichend durchlässig ist. Staunässe sollte auf jeden Fall vermieden werden. Ist schwerer, lehmiger Boden vorhanden, sollten Sie die Aushuberde nicht unverbessert wiederverwenden. Bei ungeeignetem Boden hilft die Zugabe von Pflanzerde oder ein kompletter Austausch mit dieser.

Das Pflanzloch
Je größer desto besser, besonders wichtig auf schlechten Böden. Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Die Seiten und die Sohle des Loches sollten auch gelockert werden. Stoßen die Wurzeln nämlich auf hartes, ungelockertes Erdreich, so führt das unvermeidlich zu Wachstumsstörungen. Auf vernäßten Standorten kann es vom Vorteil sein auf die Sohle eine Schicht Kies einzubringen. Beim Ausheben des Pflanzenloches das umgebende Erdreich möglichst nicht verdichten.

Wie setzte ich die Pflanze?
Die Pflanze muss in der richtigen Tiefe in das Erdreich kommen, d.h. zunächst das Pflanzloch mit verbesserter Erde auffüllen, bis die richtige Pflanzhöhe erreicht ist. Die vorbereiteten Pflanzen (Topfware: Ballen etwas auflockern; Wurzelware: wenn möglich 2-3 Stunden in Wasser stellen, beschädigte Wurzeln entfernen) in das Loch stellen. Die Pflanze sollte jetzt so hoch/tief stehen, wie sie in der Baumschule gewachsen war (am Wurzelhals gut zu erkennen). Das Loch etwas über die Höhe des Randes hinaus auffüllen.

Wurzelnakte Gehölze:
Durch kräftiges, ruckartiges Schütteln der Pflanze verteilt sich die Erde gut zwischen den Wurzeln, dabei nur lockere, verbesserte Erde nachfüllen.

Gehölze mit Erdballen:
Erdballen mit Ballentuch einsetzen, Erdreich bis zur Oberkante des Ballens auffüllen, Tuchenden umlegen, Ballentuch nicht ganz entfernen. Es wird im Laufe des nächsten Jahres verrottet sein.

Gehölze im Container:
Gehölz so tief einsetzen, dass die Oberkante des Wurzelballens 3 bis 5 cm mit lockerer Erde bedeckt wird.

Je nach Größe des Strauchs oder Baumes benötigen Sie einen Pfahl damit die feinen Faserwurzeln durch Windbewegungen im oberen Pflanzenbereich nicht abgerissen werden. Der Pfahl sollte von der Pflanze aus gesehen in Windrichtung stehen. Pflanze und Pfahl mit Sisalband verbinden (auf keinen Fall mit einer dünnen Schnur oder Draht!)

Nun um die Pflanze herum vorsichtig festtreten und einen Gießrand (sehr wichtig!) formen. Die Pflanze gut einschlämmen.

Das Wässern - und dies nicht nur einmal
Richtiges Wässern verdichtet die Erde des Pflanzenloches aud die natürlichste, der Pflanze angepasste Weise; es ist daher besser als jedes Antreten des redreiches nach der Pflanzenung.

So macht man's richtig:

Leicht erhöhten Gießrand in Größe des Pflanzenloches anlegen. Der tiefste Punkt der Gießmulde soll am Stamm der Pflanze sein.

Gießmulde mindestens zweimal mit Wasser voll laufen lassen, bis Erde deutlich gesackt ist. Bei schweren Lehmböden ist ein Nachgießen oft erst nach mehreren Stunden möglich, weil das Gießwasser nur sehr langsam versickert.

Bei trockener Witterung regelmäßig, aber in Maßen nachgießen und Erdreich feucht halten.

Ein Pflanzenschnitt - nicht bei jeder Pflanze
Nun muß noch der Rückschnitt erfolgen. Die Zweige sollten bis zu einem Drittel eingekürzt werden. Dies fördert später das Wachstum und dient als Verdunstungsschutz.

Ziergehölze mit Ballen oder im Container und Nadelgehölze benötigen keinen Pflanzschnitt. Ballenloses Gehölze (Laubgehölze, Rosen, Obstgehölze) erhalten grundsätzlich einen kräftigen Rückschnitt, damit die Pflanze buschiger austreibt und/oder sich besser aufbaut. Ziersträucher mit aufrechtem Wuchs werden um die Hälfte der Trieblänge zurückgeschnitten; dabei sollte ein pyramidaler Aufbau angestrebt werden. Niedrige Ziersträucher mit buschigem Wuchs um bis zu 2/3 der Treiblänge gleichmäßig zurücknehmen. Bei Ziersträuchern mit straff aufrechtem oder hängendem Wuchs die Seitentribe stärker, den Spitzentrieb um die Hälfte einkürzen.

Das Sichern - bei hohen Gehölzen unverzichtbar
Bäume, große Solitärsträucher müssen bis zum entgültigen Anwachsen gegen Windeinflüsse geschützt und standsicher verankert werden. Sie sind so an Phählen zu befestigen, dass sie einerseits vom Wind nicht umgeworfen werden können, andererseits durch die Befestigung keine Verwundung erleiden. Wie Sie ihre Bäume in den ersten Jahren sichern?

 

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