Die regelmäßige Kronenpflege ist bei Obstbäumen unverzichtbar, wenn auch zukünftig reichlich gesunde und schmackhafte Früchte geerntet werden sollen.
Nötige Pflegemaßnahmen sind abhängig von der Obstsorte und dem Alter des Baumes.
Der Pflanzschnitt ist eher für junge Obstbäume wichtig, während es bei älteren Bäumen vor allem um die Fruchtholzverjüngung geht.
Beim Pflanzschnitt werden radikal alle schwachen, nach innen oder zu dicht wachsende Triebe am Astring abgeschnitten. Lediglich bis zu fünf günstig wachsende Seitentriebe bleiben stehen. Der Mitteltrieb wird kräftig auf eine Außenknospe eingekürzt, damit man später eine flache Krone erhält, überragt er die Seitentriebe nur um ca. 15 Zentimeter.
Bis zum sechsten Lebensjahr unseres Obstbäumchens wird der Erziehungsschnitt vorgenommen, auch hier werden zu dicht stehende und störende Äste entfernt.
Außerdem wird die Leitastverlängerung und die Stammmitte etwas gekürzt, damit später ein kräftiges Astgerüst entsteht.
Der Obstbaumschnitt bei älteren Bäumen hat das Ziel, dass Fruchtholz regelmäßig zu verjüngen. Als Fruchtholz werden Triebe mit Blütenknospen bezeichnet.
Fruchtholz bildet sich an dem Punkt, wo sich der Zweig aufgrund des beginnenden Fruchtansatzes nach unten neigt. Je länger ein Obstbaum nicht beschnitten wird, desto mehr Lagen von Fruchtholz türmen sich übereinander auf und bilden langsam ein Schattendach. Durch das jährliche Ausschneiden von altem Holz vermeidet man zu viel und schattiges Fruchtholz und verjüngt es kontinuierlich. Ein jährlicher Rückschnitt mindert zwar den mengenmäßigen Ertrag, erhöht jedoch die Qualität der völlig ausgereiften Früchte.
Wer seinen Garten also nicht gerade unternehmerisch betreibt, dem sollte die Qualität der eigenen Früchte auf jeden Fall wichtiger als die Quantität sein.